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Jena. 28.9.1871.

Geehrter Herr Gh. Rath

Ihrem freundl. Schreiben muss ich völlig beipflichten; bin überhaupt zweifelhaft geworden, ob eine Unterzeichnung meines "Berichtes" von Seiten fremder Naturforscher recht und verständig ist für das Gedeihen meines Unternehmens. Ich habe jedenfalls noch lange Zeit, darüber nachzudenken.

Nehmen Sie es nicht übel, dass ich Sie behelligt habe. Aber Sie werden es leicht ermessen können, mit wie vielen kleinen und grossen Schwierigkeiten der Einzelne zu kämpfen hat, der einen wissenschaftlichen Mont-(Suis?)-Tunnel gräbt. Später fahren Alle bequem hindurch, - und es erscheint leicht und eigentlich selbstverständlich, was, ehe es ausgeführt war, phantastisch und abenteuerlich genannt wurde. Hoffentlich überzeugen Sie Sich einmal persönlich, dass ich nicht gar zu egoistisch war, als Ihre Hilfe in Anspruch nahm.

In aufrichtigster Hochachtung
Ihr ergebener
Anton Dohrn